Holzwarth W. Ein Kriegszug in das Bashgal-Tal (im 1790) und sein regionalpolitischer Kontext // Страны и народы Востока. Вып. XXX. Центральная Азия. Восточный Гиндукуш. СПб.: Петербургское Востоковедение, 1998. С. 369—384.
Da die vorislamische Kultur der Kafiren des Hindukusch schriftlos war, sind wir im Hinblick auf ihre Geschichte neben ihren eigenen mündlichen Überlieferungen in hohem Maße auf verstreute Hinweise in schriftlichen Zeugnissen ihrer muslimischen Nachbarn angewiesen. Pionierarbeit auf diesem Gebiet hat RAVERTY (1888; 1896) geleistet. Unter den neueren Publikationen sind besonders die von Scarcia (1965), LuZeckaja (1986) und A baeva (1987) zu nennen, wobei sich die beiden letzteren auf Entwicklungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts konzentrieren. In diesem Beitrag soll am Beispiel einer wenig bekannten Episode aus dem ausgehenden 18. Jahrhunderts gezeigt werden, wie sich - in einem seltenen Fall - Angaben aus mehreren schriftlichen Quellen zu einem kohärenten Bild verdichten und Ereigniszusammenhänge erkennbar machen.
Die herangezogenen Quellen rücken das Bild einer in sich abgeschlossenen, von der Außenwelt weitgehend isolierten Kafirengesellschaft in ein neues Licht. Sie zeigen, daß die Kafiren sehr wohl - institutionalisierte - Kontakte zu muslimischen Gruppen und Machtblöcken unterhielten. Sie traten als Klienten und Allianzpartner ihrer muslimischen Nachbarn auf und konnten sogar politische Entwicklungen in der islamischen Außenwelt mitbeeinflussen, indem sie sich bei Machtkämpfen rivalisierender Blöcke auf die eine oder andere Seite schlagen und somit bei der Verschiebung von Kräftekonstellationen mitunter das Zünglein an der Waage spielen konnten...
Первое заседание комиссии по приему документов в аспирантуру ИВР РАН состоится 01.09.2023 (пятница) в 14:00 в каб. 146 ("Кабинет изучения Лотосовой сутры"). Присутствие абитуриентов обязательно.