Radloff W. Eine neu aufgefundene alttürkische Inschrift. Vorläufiger Bericht // [Mélanges asiatiques. Tirés du Bulletin de l’Académie Impériale des sciences de St.-Pétersbourg. Tome XI (1895—1901). St.-Pétersbourg, 1901. С. 59–64] = BAIS 1898 Janv. VIII, № 1, 71–76.
Frau Elisabeth Klemenz, die in diesem Jahre, im Aufträge des Kaiserlichen Botanischen Gartens eine Reise in die nördliche Mongolei unternommen hatte, erhielt bei ihrer Rückkehr nach Urga die Nachricht, dass sich nicht weit von der Station Nalaicha einige Werst von der Tola eine grosse alttürkische Grabzurichtung und mit Inschriften bedeckte Steinpfeiler befänden. Sie unterbrach sofort ihre Rückreise und ritt zu der etwa zwanzig Werst entfernten Örtlichkeit. Da sie die Wichtigkeit des Fundes erkannte, aber mit keinerlei Werkzeugen zur Herstellung von Abklatschen versehen war, begab sie sich sofort nach dem etwa 60 Werst entfernten Urga. Hier richtete sie sich die nöthigen Instrumente her (eine Walze aus einem Buvoir, eine Palette und Schuh- und Kleiderbürsten), kaufte die nöthige Leinewand und bereitete sich aus Russ und Glycerin eine schwarze Farbe. Dann erbat sie sich von dem Verwalter des Consulats einen Schüler der Urgaer Übersetzer- Schule Bimbajeff als Gehülfen und kehrte unverzüglich zu der Grabstelle zurück...
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